Samstag, 24. April 2010

Surfers Paradise and Brisbane




Mal wieder nur ein Blogbeitrag um Bilder hochzuladen.

Nach Byron Bay ging die Reise nun weiter bis nach Surfers Paradise und dann nach 2 Tagen hoch bis nach Brisbane, was mein momentaner Standort ist. Da hier derzeit auch einige Bekannte sind, werden wir hier in der 2 mio. Einwohnerzahl starken Metropole bleiben und einige Leute treffen, bis es dann weiter geht nach Rainbow Beach und Bundaberg.

Das Wetter ist etwas scheiße und man kann derzeit auch nicht viel am Strand abhängen. Touristische Aktivitäten gab es kaum, Bilder sind einfach nur paar Aufnahmen von der Stadt.
Vor allem Surfers Paradise ist eine interessante Stadt. Wenn man aus Byron Bay anfährt, dann sieht man die Skyline schon von weitem, die Hochhäuser kommen praktisch aus dem Wasser, weil die so weit entfernt sind und dazwischen eine Bucht liegt.
Die Stadt selbst ist eine Art kleines Venedig, überall sind kleine Inseln und man überquert ständig Brücken. Zugegeben, es ist nicht ganz so schön. Die Hochhäuser sind nur Hotels direkt am kilomedterlangen Strand und es ist einfach nur ein Touristenstädtchen mit Möglichkeit, richtig schön Party zu machen. War jetzt nach Byron Bay aber nicht wirklich interessant, deswegen sind wir recht zügig weiter nach Brisbane.
Sollten noch weitere Bilder aus Brisbane kommen, dann lad ich die nachträglich nochmal hier hoch.

Bilder aus Surfers Paradise und Brisbane anschauen

Dienstag, 20. April 2010

Byron Bay Surfing




Nach den letzten Tagen auf der Farm ging es nun nach Byron Bay (Endstation auf der Roadmap - siehe letzter Blogpost).
Byron Bay ist vor allem für gute Surfstrände und den Hippie-Lebensstil bekannt. Man kommt hier wirklich ziemlich schnell runter, die Zeit geht hier schnell vorbei und doch ist alles einfach im langsamen Tempo.

Kurz zu meinem Surfboard: ich habe es durch einen glücklichen Zufall bekommen. Ein paar Briten haben auf der Tomatenfarm ihr Auto zu schrott gefahren (die Karre hing dann irgendwann an einer Brücke fest - den Pfahl mitten im Motor (nein, sie haben sich nicht verletzt)). Die meisten Sachen in ihrem "Camper" konnten sie nun entweder nicht gebrauchen oder mitnehmen, da es von nun an mit dem Bus für sie weiterging. Wir haben uns dann erbarmt und haben ihren Surfbrettern ein neues Zuhause in unserem Mitsubishi Magna gegeben.

Meine ersten Gehversuche beim Surfen hatte ich dann bei einem steinigen Spot, wo viele Surfer unterwegs waren. Hab mich einfach reinwagen wollen, aber es lieber nicht tun sollen. Denn die Muscheln auf den Steinen waren ziemlich scharf und die Wellen haben mich immer wieder (beim rein gehen ins Wasser) gegen eben diese Steine geworfen. Das Ergebnis war, dass ich nur blutend aus dem Wasser gekommen bin, die Füße und Hände ordentlich aufgeschnitten. Ok, kein guter Anfang für meine Surferkarriere, aber auch kein Beinbruch. Also ein paar Pflaster über die größeren Schnitte drüber und am nächsten Tag zu einem richtigen Strand gefahren (nun in Byron). Hier lief es deutlich besser. Hatte nie einen Surfkurs, aber die meisten Dinge schnappt man beim Zusehen auf oder bekommt es von Freunden erklärt (wie beim Snowboarden eigentlich auch). Also: raus paddeln, auf eine Welle warten und dann ordentlich mitpaddeln und die Welle wieder zurück reiten. Wirklich schwer ist eigentlich das Aufstehen, selbst die ganzen Locals haben hier nach längerer Zeit schwierigkeiten. Es ist wirklich eine ganz andere Liga, als z. B. Snowboard fahren. Aber wenn man dann mal doch auf den Knien eine Welle reitet, dann ist das schon nen sehr geiles Gefühl, einfach mal 10-20m auf einer Welle zu reiten.

Natürlich liegen wir nicht nur faul am Strand, sondern besichtigen die Örtlichkeiten ivonByron. So zum Beispiel den Leuchtturm, von dessen Ausblickposten man auch Delfine im Wasser beobachten kann. Patrik konnte sogar beim Schwimmen im Wasser einige Delfine sehen, die in der Nähe geschwommen sind.

Byron Bay Bilder ansehen


Dienstag, 13. April 2010

Roadmap

Hier mal eine kleine Übersicht der Strecke, die wir bisher zurück gelegt haben.


(drauf klicken für größere Ansicht)

950km durch Australien entlang der Ostküste. Ca 16 Tage unterwegs und davon 14 Tage in Tenterfield (D).

Samstag, 10. April 2010

Tenterfield and Boonoo Boonoo Waterfalls


Tomatenpflücker-Outfit

Der erste Blogeintrag im April, und ich weiß jetzt schon, dass es kein guter wird.
Um alles mal kurz zu umreissen: wir sind in Tenterfield angekommen (700km nördlich von Sydney) da wir hier Arbeit als Tomatenpflücker bekommen konnten. Harte Arbeit, hat man uns gesagt, aber es würde sich lohnen - da wir früher oder später sowieso arbeiten müssen, haben wir einfach mal zugesagt für 2 Wochen.
Wie sich jetzt rausgestellt hat ist das nicht einfach nur harte Arbeit. Es ist wirklich harte Arbeit, ich wüsste nicht mal wo ich anfangen sollte, um diese Situation hier zu beschreiben.
Auf der Farm arbeiten zu 80% Koreaner, diese sind hier schon so lange auf den Feldern unterwegs, dass sie locker das doppelte an Tomaten pflücken können wie ein europäischer Arbeiter. Man wird hier pro Eimer bezahlt, wo der ganze Misst schonmal anfängt. Wenn man für die Geschwindigkeit bezahlt wird, dann schaukelt sich das so rauf, dass der Lohn sinkt, weil die Koreaner zu schnell arbeiten. Dadurch wird es für normalsterbliche schwerer mitzukommen, da man nicht die Erfahrung hat. Hat man noch zu Anfang der Saison 7$ pro Eimer bekommen, so ist der Lohn derzeit bei 2$ pro Eimer.
Der durchschnittliche Koreaner schafft am Tag ca. 120-170 (20l) Eimer. Die unerfahrenen europäischen Backpacker machen 40-50 - wenn man sich richtig mühe gibt, dann macht man auch nach ein paar Tagen 70-80. Ein anderer Russe und ich konnten an guten Tagen auch mal über 100 schaffen, was dann natürlich einen Stundenlohn von über 20$ bedeutet. Aber es ist so anstrengend, dass man wirklich nach der Arbeit kaum noch laufen kann und der Rücken wirklich überbelastet ist (hier wieder die etwas kleineren Koreaner im Vorteil, sie müssen sich nicht wirklich bücken auf der Arbeit). Wenn man auf den Tomatenfelder 2 Wochen absolviert hat, dann hat man den Härtetest als Pflücker bestanden und kann das als Referenz benutzen um auf allen "leichteren" Farmen (wie z. B. Trauben/Äpfel, etc.) als Pflücker direkt eingestellt zu werden.
Es ist aber nicht einfach nur die unglaublich anstrengende Arbeit, bei über 30° in der Sonne, Tomaten zu pflücken und mit 20kg schweren Eimern rum zu laufen und ständig gebückt zu arbeiten. Es sind auch einfach die sklavenartigen Bedingungen auf der Arbeit.
Bei der Wohnung fängt es an, man lebt in einem kleinen Camper, dessen Betten ca. 160cm lang sind.
Wenn man irgendwas falsch macht, dann fliegt man sofort raus. Die Besitzer hier haben alle etwas zu viel Sonne abbekommen, würde ich mal sagen. Dazu einfach mal kurz 2 Geschichten, die hier in den letzten 2 Wochen abgelaufen sind:
Ein Brite wurde rausgeworfen, weil er den Ofen an gelassen hat. Er stand noch daneben und hat irgendwas in der Küche gemacht, als der Besitzer rein kam und meinte "You stupid wanker (deutsch: du blöder Wichser) forgot to turn off the oven". Was zu einer kleinen Auseinandersetzung führte und der Brite dann mehr oder weniger gegangen ist.
Genauso wurde ein afrikanischer Arbeiter hier sofort entlassen, als er einen Tag frei genommen hat, weil er Schmerzen im Fuß hatte. Als jemand dann was sagen wollte, von wegen, er könnte doch nichts dazu, da meinte der Besitzer mal wieder nur "I'm not talkin' to you!". Man soll sich also gefälligst nicht einmischen.
(man sollte auch ja nicht die falsche Toilette benutzen (es gibt 2, für beide Wohnbereiche gibt es je eine) dann wird man blöd angemacht. Wenn man in der Küche was spülen möchte, dann soll man gefälligst aufpassen, kein Wasser zu verschwenden)

Auf den Feldern hat man dann eine (Sklaven) Nummer (myself is nr. 18). Will man einen Tag frei haben (normalerweise ist gedacht, dass man 7 Tage die Woche schafft) muss man zum Farmer, und hoffen, man bekommt frei. Teilweise gibt es auch Leute hier, die schon 28 Tage hintereinander gearbeitet haben. Da aber gerade Ostern war, haben wir letzten Sonntag frei bekommen und dann nochmal den darauf folgenden Sonntag, weil die Tomatensaison gerade zuende geht und es nicht mehr viel zu pflücken gibt.
Vom Farmer, der die Aufsicht beim Pflücken hat, rede ich lieber garnicht erst. Zum Glück habe ich nicht wirklich viel von seinem Farmer-Englisch verstanden, er hat aber die ganze Zeit irgendwas rumgeschrien - von wegen die Tomaten wären zu grün, nr. 18. Wenn man dann weng zu viel Misst gebaut hat beim Pflücken, wurde der Lohn nochmal um 10-25% gekürzt. Den schnelleren Pflückern ist das nicht so oft passiert, die langsamen habens dann öfter zu spüren bekommen.

Beschissene Verhältnisse für eine Arbeit, aber einfach mal eine Erfahrung wert. Da denkt man doch etwas anders über die wirklich dreckige Arbeit, wer sie macht und was man dafür bekommt. In Australien, Südamerika, oder auch in Deutschland. Denn sind wir mal ehrlich: wieso kommen jedes Jahr Gastarbeiter nach Deutschland, um etwas zu Pflücken?


Boonoo Boonoo Waterfalls



Aber jetzt doch mal was positives. Wer hart arbeitet, der hat auch eine Auszeit verdient. Da die Arbeitsverhältnisse wirklich unter Menschenwürde sind, da halten die Arbeiter doch etwas mehr zusammen und man hat hier nach Feierabend eine echt gute Zeit mit den Koreanern und Europäern aus allen möglichen Ländern.
Hat man einen Tag frei, da fährt man doch einfach mal 30 Minuten raus in den Boonoo Boonoo National Park zu den Wasserfällen. Hier gibt es keine Touristen und man ist ziemlich alleine. Die Wasserfälle sind wieder mal atemberaubend und das beste: man kann direkt von den Klippen springen und schwimmen. Die Wasserfälle sind alle nur 2-3m (oder kleiner) hoch und überall sind nur riesige Steine, so bahnt sich das Wasser hier seinen Weg vielleicht 30-40m weit. Man kann den ganzen Hügel rauf klettern und dann mit dem Wasser komplett wieder runter schwimmen. Solche Ausflüge sind dann tatsächlich auch mal 2 Wochen Sklavenarbeit wert ;)



Alle Bilder ansehen
(da sind auf den Bildern alle möglichen Leute mit drauf, von Japanern, Franzosen, Schweden bis Briten und Russen, die Namen habe ich jetzt mal nicht mit drauf...)